Abwassermonitoring ermöglicht gutes Lagebild über Infektionsaufkommen und Virenvarianten

Abwassermonitoring ermöglicht gutes Lagebild über Infektionsaufkommen und Virenvarianten

Das SARS-CoV-2 Abwassermonitoring liefert einen wichtigen Beitrag als Instrument zur Überwachung der Verbreitung von Covid-19 Infektionen und kann auch künftig wichtige Daten zu weiteren Krankheitserregern liefern, betonte Landesrätin Martina Rüscher heute (Dienstag) bei einer Informationsveranstaltung im Landhaus: „Neben der Abschätzung des Infektionsgeschehens im Einzugsgebiet der Kläranlage ist auch die Bestimmung der Virenvariante von großer Bedeutung. Daher wurde die aktive Weiterentwicklung dieser Instrumente in Vorarlberg bereits in die Wege geleitet.“ Die dafür notwendigen Investitionskosten in Höhe von knapp 70.000 Euro hat die Landesregierung bereits bewilligt.

Weitere Medien dazu finden Sie unter https://presse.vorarlberg.at/land/dist/vlk-65706.html

Die in Österreich entwickelten und angewendeten Methoden sind mittlerweile ausgereift und etabliert. Neben der Abschätzung des Infektionsgeschehens im Einzugsgebiet der betrachteten Kläranlage ist auch die Bestimmung der Virenvariante von großer Bedeutung. Daher wurde die aktive Weiterentwicklung dieser Instrumente in Vorarlberg in die Wege geleitet, betonte die Landesrätin: „Aufgrund des reduzierten Testgeschehens wird der Abwasserüberwachung zukünftig eine bedeutendere Rolle zukommen.“

Aktueller Stand der Forschung und Ausblick

Die wesentlichen Forschungsergebnisse und deren Potential für das Pandemiemanagement wurden vom gebürtigen Vorarlberger Fabian Amman vom Forschungszentrum für molekulare Medizin und Rudolf Markt vom Institut für Mikrobiologie der Universität Innsbruck im Rahmen einer Informationsveranstaltung vorgestellt. Die Virenlast im Abwasser kann mittlerweile mit ausgereiften Methoden bestimmt werden. Auch die zuverlässige Bestimmung der Varianten von SARS-CoV-2 ist nun mit der Ganzgenom-Sequenzierung möglich. Dabei können auch neue Varianten erkannt werden. Zusätzlich zu den Ergebnissen aus dem abwasserbasierten SARS-CoV-2 Monitoring, welche unter anderem in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht wurden, haben die beiden Hauptautoren im Rahmen der Vorträge auch das zukünftige Potential von Abwasseranalysen bei anderen Krankheitserregern für die Gesundheitsvorsorge hervorgehoben.

Aufbau der entsprechenden Infrastruktur am Umweltinstitut

Wie die Forschungserkenntnisse für das Covid-19 Pandemie-Management in Vorarlberg angewendet werden informierte Christoph Scheffknecht, Leiter des Instituts für Umwelt und Lebensmittelsicherheit. Damit weiterhin ein guter Überblick gewährleistet werden kann, hat das Land Vorarlberg beschlossen, sechs Kläranlagen zu überwachen – Scheffknecht: „Damit ist die Beobachtung des Infektionsgeschehens von rund drei Viertel der Vorarlberger Bevölkerung sichergestellt“. Auch auf die notwendige regionale Verteilung wurde geachtet. Die aktuellen Analysenergebnisse wurden bei der Informationsveranstaltung vorgestellt.

Bisher wurde das Abwassermonitoring extern durchgeführt. Ab Dezember soll dies vom Umweltinstitut übernommen werden. Die Kosten für die dafür notwendige Infrastruktur (insbesondere die Anschaffung eines PCR-Geräts, Proben- und Logistikkosten) belaufen sich auf knapp 70.000 Euro, die von der Landesregierung bereits bewilligt wurden.

An der Veranstaltung im Landhaus nahmen ExpertInnen aus Forschung, Verwaltung und Gesundheitswesen aus Österreich, der Schweiz und Liechtenstein teil.


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