Wie schaut Vorarlberger Gastfreundschaft in Zukunft aus?

Wie schaut Vorarlberger Gastfreundschaft in Zukunft aus?

Landtagsanfrage an LR Gantner beleuchtet Mitarbeiterthematik als Zukunftsfaktor für die heimische Tourismuswirtschaft

Die Vorarlberger Tourismuswirtschaft sorgt laut einer aktuellen Studie für insgesamt rund 31.000 Vollzeitarbeitsplätze im Lande mit der damit verbundenen Wertschöpfung. „Zusätzlich zu den Herausforderungen im Zusammenhang mit der Pandemie und den damit verbundenen Unsicherheiten und Zukunftsängsten bei vielen UnternehmerInnen, ist der Mitarbeitermangel ein zentrales Thema. Es handelt sich um ein Thema, das die gesamte Branche vor, während und nach Corona intensiv beschäftigt. Wichtig ist, weiter in das Produkt - ein qualitativ hochwertiges Urlaubserlebnis - zu investieren. Dazu braucht es motivierte MitarbeiterInnen. Die Politik wird die Probleme der Branche nicht einfach lösen können, kann allerdings verlässlicher Partner sein, um Rahmenbedingungen zu optimieren und Potenziale zu nutzen“, sind VP-Tourismussprecherin Monika Vonier und VP-Arbeitsmarktsprecher Harald Witwer überzeugt. Hauptpotenziale sehen die beiden klar in der Aus- und Weiterbildung im Land. In einer Landtagsanfrage an Tourismuslandesrat Christian Gantner wollen sie nun in Erfahrung bringen, welche Pläne es von Seiten des Landes gibt, diese wichtige Branche in die Zukunft und insbesondere beim Thema Mitarbeitermangel zu begleiten.

Eine wichtige Rolle wird dabei die Neudefinition des Begriffes Gastfreundschaft spielen. Dazu Monika Vonier: „Es ist die Dienstleistung am Gast, welche heute den Unterschied im Wettbewerb der Destinationen macht: „Gastgeber:in auf Vorarlberger Art“ ist eine Marke mit Zukunft, weil sie die Qualität der Dienstleistungen ins Zentrum rückt“. Mit der neuen Tourismusschule GASCHT - initiiert durch Wirtschaftskammer und Land Vorarlberg – konnte eine neue, zusätzliche Ausbildungsschiene etabliert werden, die weit über die Landesgrenzen hinaus für Aufsehen gesorgt hat und den ersten Durchgang absolviert hat. Aber auch die duale Ausbildung sind eine wesentliche Schmiede für den touristischen Nachwuchs.

Für die Betriebe selbst wird das Thema Attraktivierung des Arbeitsplatzes immer wichtiger. „Themen wie die 4 oder 5-Tage-Woche und ganz generell Arbeitszeitmodelle, aber auch Mitarbeiterunterkünfte und Freitzeitangebote für die Beschäftigten, entscheiden schon jetzt darüber, ob ein Mitarbeiter längerfristig im Tourismus arbeitet, oder ob er in andere Branchen abwandert“, gibt Arbeitsmarktsprecher Harald Witwer zu bedenken. Hier gibt es im Land bereits viele gute Beispiele, wie Betriebe ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an sich binden.

Dennoch haben auf Grund der Pandemie einige langjährige Fach- und Hilfskräfte die Branchen gewechselt, weil ihnen in der Zeit der Betriebssperren die Perspektive gefehlt hat und gleichzeitig andere Branchen aktiv Quereinsteiger suchen und anwerben. Gesucht werden sowohl Fachkräfte als auch Hilfs-/Anlernkräfte. Dieser Bedarf kann derzeit nicht mit Mitarbeiter:innen aus dem Inland gedeckt werden.

Die wesentlichen Handlungsfelder der Zukunft liegen aus Sicht von Vonier und Witwer auf der Hand: „Wir müssen am Image des touristischen Arbeitsplatzes arbeiten, weiter in die Aus-/Weiterbildung investieren. Klar ist auch, ohne attraktive Rahmenbedingungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird die Branche im Wettstreit um Fachkräfte ins Hintertreffen geraten. Um die Tourismusbranche längerfristig abzusichern, braucht es einen guten Mix aus kurzfristigen und längerfristigen Maßnahmen, die in enger Abstimmung mit den Betrieben und der Branche entwickelt werden müssen.“ Insgesamt sind die Landtagsvizepräsidentin und der Bürgermeister von Thüringen jedoch zuversichtlich, dass die Marke „Gastgeber:in auf Vorarlberger Art“ und der Tourismus in Vorarlberg eine erfolgreiche und nachhaltige Zukunft haben wird.

Foto: Vorarlberger Volkspartei


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