Vorarlberger Weg für einen klimafitten Wald

Vorarlberger Weg für einen klimafitten Wald

LH Wallner und LR Gantner: Forstwirtschaft ist für den Klimawandel gerüstet

Der Wald ist nicht nur ein Hauptbetroffener des Klimawandels, sondern kann mit seinen vielfältigen Funktionen auch wesentlich zur Lösung des Problems beitragen. Deshalb braucht der Wald angesichts der klimatischen Veränderungen besondere Aufmerksamkeit und sorgsame Pflege, betonten Landeshauptmann Markus Wallner und Landesrat Christian Gantner im Pressefoyer am Dienstag, 2. Juli. Vorarlbegs Forstwirtschaft sei für die Herausforderung, einen klimafitten und enkeltauglichen Wald zu gestalten, jedenfalls gut gerüstet.

Landeshauptmann Wallner hob die vielfältigen Funktionen des Waldes hervor, insbesondere jene als natürlicher Schutz für Straßen und Siedlungen und dadurch „als eine Lebensversicherung vor allem in den gebirgigen Landesteilen“. Die Hälfte des Waldes in Vorarlberg ist Schutz- und Bannwald, auf rund 28.000 ha stehen die Bäume in einer Hangneigung von über 60 Prozent.

Wallner und Landesrat Gantner unterstrichen die wesentlichen Elemente der Vorarlberger Strategie für die Klimawandelanpassung, um die Funktionsfähigkeit der Wälder zu erhalten: Die Pflanzung gesunder Mischwälder, der verstärkte Einsatz von heimischem Holz anstelle von fossilen Energieträgern sowie die Unterstützung einer nachhaltigen Bewirtschaftung und Pflege des Waldes. Mit dem Vorarlberger Waldfonds gibt es dafür ein nach wie vor österreichweit einzigartiges Finanzierungsinstrument. Im letzten Jahr wurden aus diesem Fonds rund zwei Millionen Euro für eine fachgerechte Waldpflege zur Verfügung gestellt.

Dass sich mit den klimatischen Verhältnissen auch der Wald verändern wird, sei klar aber kein Grund für große Verunsicherung, sagte Landesforstdirektor Andreas Amann: „Wir wissen, was zu tun ist, um einen funktionstüchtigen Wald zu gestalten.“ Um auf Jahrzehnte vorauszuplanen, sollen in derzeit noch kühlen Zonen Gastbaumarten aus wärmeren Klimabereichen erprobt werden, denn eine zweckmäßige Mischung der heimischen und fremdländischen Bäume erhöhe das Spektrum an künftig geeigneten Arten. Vorarlberg beteiligt sich mit einer Modellregion am österreichweiten Projekt „Klimawandelanpassung in der Waldbewirtschaftung – Chancen und Risiken von nicht-heimischen Baumarten“.

Die Klimawandelanpassung der Wälder ist im Öffentlichen Interesse, daher müssen den rund 6.000 Waldbesitzern in Vorarlberg die nötigen Anreize für eine multifunktionelle naturnahe Bewirtschaftung ihrer Wälder geboten werden, so Amann. Als Unterstützung wurde der Landesforstdienst mit 39 regional verankerten Waldaufsehern eingerichtet. Diese haben neben behördlichen Tätigkeiten insbesondere die Aufgabe der Beratung, der Holzauszeige und der Überwachung gegen waldschädliche Einflüsse, um Gefahren rasch abzuwenden.



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