Milchwirtschaft kann nicht alleiniger Sündenbock sein

Milchwirtschaft kann nicht alleiniger Sündenbock sein

VP-Landwirtschaftssprecher Bernhard Feuerstein zeigt sich überrascht, dass auch beim Thema Artensterben die Landwirte als Hauptsündenbock bemüht werden. Er verweist darauf, dass hier eine Vielzahl von unterschiedlichen Faktoren, wie Klimawandel, Verkehr, etc. eine Rolle spielen. 

Laut der Studie von Maria Anna Schneider-Moosbrugger ist der Grund für das Tier- und Pflanzensterben die Entwicklung in der Milchwirtschaft. „Hier wirken aber noch viele andere Faktoren mit und auch die Veränderungen der Rahmenbedingungen für unsere Milchbauern können nicht einfach ignoriert werden. Außerdem ist es beispielsweise weit übertrieben, dass in Vorarlberg sämtliche Wiesen 6-8 Mal gemäht werden“, betont Feuerstein. Hier ist einerseits von ganzheitlichen Strategien die Rede, andererseits richtet sich die Kritik fast ausschließlich gegen die Milchwirtschaft, bei der sich ein Systemwandel vollziehen müsse. Die Vorarlberger Naturlandschaften wurden und werden durch die Landwirtschaft und deren landschaftspflegende Funktionen mitgestaltet und erhalten. 90 Prozent der Vorarlberger Landwirte befinden sich im ÖPUL-Programm (Umweltschonende Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen durch Förderung einer umweltgerechten, extensiven und den natürlichen Lebensraum schützenden Landwirtschaft) und bereits das derzeitige Fördersystem beinhaltet eine Vielzahl von Maßnahmen, die extensivierende Faktoren (Biotoppflege, Tierschutz, etc.) berücksichtigen. 

Um diesen vom Naturschutzrat verlangten Systemwandel zu vollziehen, bedarf es einer vernünftigen Herangehensweise, bei der nicht einfach ein Teil dieser Wertschöpfungskette pauschal und stellvertretend für alle als Schuldiger hingestellt wird. „Es würde wohl keinen Landwirt stören, wenn er höhere Produktpreise verlangen könnte. Da haben die Konsumenten am Kühlregal jedoch auch noch ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. Außerdem wären trotzdem noch ausgleichende Förderungen für die erbrachten Umweltleistungen notwendig“, so der Landwirtschaftssprecher der Vorarlberger Volkspartei. „Ein Umstieg auf Gemüseanbau ist sicher kein Allheilmittel und wird auch bestimmt nicht viel zur Rettung der Artenvielfalt beitragen.“ 

„Wir sind jedoch in jedem Fall gesprächsbereit, wenn es um die strategische, nachhaltige, ökologische und vor allem gemeinsame Weiterentwicklung der Landwirtschaft in Vorarlberg geht“, sagt Feuerstein abschließend.


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