Kulturpolitik über Landesgrenzen

Kulturpolitik über Landesgrenzen

Kulturachse Tirol und Vorarlberg in den Landtagen

VP-Kultursprecher Christoph Thoma setzt auf Dialog und nützte den Österreichischen Gemeindetag in Innsbruck am 22. Juni für einen Dialog mit der Kultursprecherin der Tiroler Volkspartei, Landtagsabgeordneter und Vizebürgermeisterin Iris Zangerl-Walser aus Zirl.

Kulturpolitik wird oftmals auf urbane Diskurse reduziert, denn der Großteil der öffentlichen Mittel fließt in die kulturelle Infrastruktur, die meist in den Landeshauptstädten verortet sind, wenn man beispielsweise die Situation in Innsbruck und Bregenz betrachtet. Kulturelle Arbeit muss jedoch wesentlich breiter gefasst und diskutiert werden, insbesondere mit Blick auf die ländlichen Regionen in Tirol und Vorarlberg.

Stärkung des ländlichen Raums

Christoph Thoma blickt bereits auf den Juli-Landtag in Vorarlberg: „Die Prekariatsstudie des Landes zeigt, dass es Dinge zu verbessern gilt, allerdings der Blick geweitet werden muss. Wir müssen Kulturpolitik auf Basis eines breiten Kulturbegriffs führen. Die Reduktion auf Kunst im Sinne von ästhetischen Werken, muss mit kulturellen Werten einer gesellschaftlichen Entwicklung im Einklang stehen. Wir brauche künstlerisches Schaffen auf professioneller Ebene, wir brauchen aber auch die Breite des Blasmusikverbandes, der Chöre, der Trachtengruppen oder der Krippenbauvereine, sprich die unglaublichen Vielfalt des Ehrenamts!“

Prekariatsstudie des Landes

Die angesprochene Prekariatsstudie des Landes definiert einige Handlungsfelder der Zukunft. Es gilt Kritik aufzunehmen, Vorschläge zu prüfen. Es brauche zudem barrierefreie und attraktive Förderstrukturen. „Eine Empfehlung, die ich sehr begrüße“, so Thoma, der auch auf die bereits in Umsetzung befindliche Fair Pay-Strategie des Landes verweist. Daher gilt es den gleichlautenden Antrag der SPÖ und der NEOS im Juli-Landtag abzulehnen. „Die Opposition sollte sich vielmehr mit Zukunftsfragen auseinandersetzen, als Projekte einzufordern, die bereits in Umsetzung sind“, ergänzt Thoma.

Langfristige Absicherung von künstlerischem Schaffen

Die langfristige Absicherung von existenziellen Risiken ist eine richtige Forderung der Prekariatsstudie. Das Land Vorarlberg sollte das optimieren, was im Gestaltungsbereich des Landes steht. „Ich halte nichts von einer Debatte eines bedingungslosen Grundeinkommens von Künstlerinnen und Künstlern. Wir sollten über die Ausweitung von Stipendien nachdenken, Projektcalls anbieten, Netzwerke schaffen, mehr Beratungsangebote im Schulterschluss mit der IG Kultur und den städtischen Kulturämtern entwickeln oder beispielsweise Lösungen für eine resiliente Kunst- und Kulturarbeit anbieten“, schließt Thoma, der sich weiterhin um Sichtbarkeit, Vernetzung und eine aktivierende Kulturpolitik bemüht.

Foto: Kulturpolitische Achse für Tirol und Vorarlberg: Iris Zangerl-Walser und Christoph Thoma.


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