Schulterschluss im Nachwuchs-Spitzenfußball

Schulterschluss im Nachwuchs-Spitzenfußball

Vorarlberg ist im österreichischen Spitzenfußball derzeit so stark wie lange nicht vertreten. Zwei Vereine – SCR Altach und Austria Lustenau – spielen in der 1. Bundesliga, zwei weitere – FC Dornbirn und SW Bregenz – in der 2. Bundesliga. Damit in den Spitzenmannschaften künftig mehr Vorarlberger Spieler zum Einsatz kommen, vollziehen das Land, der Vorarlberger Fußballverband und die vier Bundesligavereine den Schulterschluss, um jungen Talenten eine durchgängige Top-Ausbildung zu ermöglichen, die wie ein roter Faden von den Nachwuchsklassen bis in die Bundesliga führt. In den Räumen der Fußballakademie Vorarlberg unterzeichneten Sportlandesrätin Martina Rüscher, VFV-Präsident Horst Lumper und die Vertreter der Vereine heute (Donnerstag, 31. August) die Vereinbarung.

Der Schulterschluss im Nachwuchs-Spitzenfußball ist für Rüscher ein weiterer Beitrag zur Umsetzung der Sportstrategie 2025 des Landes und auch im Sinne der Vorarlberger Markenphilosophie, den chancenreichsten Lebensraum für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Die Bündelung der Kräfte geht auch einher mit einer Aufstockung der finanziellen Investitionen. Verband, Vereine und das Land bringen zur Finanzierung der Fußballakademie in Summe ca. 900.000 Euro jährlich auf. Davon steuern die Erstligamannschaften jeweils 150.000 Euro, die Zweitligamannschaften je 70.000 Euro bei. „Die Landesförderung wird um 100.000 auf ca. 370.000 Euro pro Jahr aufgestockt“, so Landesrätin Rüscher. Den Differenzbetrag leistet der Vorarlberger Fußballverband.

Der Schulterschluss umfasst das gesamte Ausbildungssystem im Nachwuchs-Spitzenfußball, erläuterte Sportreferatsleiter Michael Zangerl. Die Fußballakademie fungiert dabei als zentrales Element mit den LAZ-Vorstufen und den LAZ (LAZ = Landesverbandsausbildungszentrum). Es gibt ein intensives Zusammenspiel von Verband, Vereinen, Akademie, Umfeld-Betreuung sowie Schul- und Berufsausbildung. Fußballtalente werden altersgerecht, systematisch und ganzheitlich mit hohem Qualitätsanspruch bereut.

Um die Transferhürden zu den heimischen Spitzenmannschaften gering zu halten, entfallen die derzeit von den Bundesligavereinen zu entrichtenden Ausbildungsentschädigungen an den Verband. Auch der jährliche Akademie-Ausbildungsbeitrag, den die Herkunftsvereine oder die Eltern von AKA Spielern zu leisten haben, wird abgeschafft. Darüber hinaus setzt das Land mit der neuen Mannschaftspitzensportförderung zielgerichtete Anreize. Neben einer Basisförderung erhalten die Mannschaften für jeden eingesetzten Spieler, der in Vorarlberg ausgebildet wurde, eine Prämie von drei Euro je Spielminute.

Der Vorarlberger Fußballverband führt die Fußballakademie in Abstimmung mit den Bundesligavereinen sowohl auf sportlicher als auch strategischer, organisatorischer und finanzieller Ebene. „Die Anforderungen an die Akademie steigen stetig und damit auch die Kosten. Die Akademie wird nun auf eine breitere Basis gestellt. Ziel ist es, Nachwuchsspieler für die heimischen Spitzenmannschaften, aber auch künftige Nationalspieler zu entwickeln. Dafür braucht es ein gutes Zusammenspiel von Akademie, Verband, den Spitzenmannschaften und allen Vereinen des Landes“, betonte VFV-Präsident Lumper. Die Spitzenfunktionäre der vier Bundesligavereine – SCR Altach-Vizepräsident Werner Gunz, Austria Lustenau-Vorstand Bernd Bösch, FC Dornbirn-Präsident Hubert Domig und SW Bregenz-Vizeobmann Predrag Zivanovic – unterstrichen das gemeinsame Bekenntnis.

Foto: A. Serra


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