Bundesrat Christoph Thoma im EU-Ausschuss: Ein industriepolitisches Zukunftspaket von historischer Tragweite
Mit dem am 5. März 2025 veröffentlichten Aktionsplan für die europäische Automobilindustrie beschäftigte sich am 7. März der EU-Ausschuss des Bundesrats ein. Die europäische Autoindustrie – ein Schlüsselbereich für Innovation, Beschäftigung und Wertschöpfung – steht angesichts von Digitalisierung, Dekarbonisierung und internationalem Wettbewerbsdruck vor einem tiefgreifenden Strukturwandel.
„Der Aktionsplan setzt zentrale Impulse, um Europas Rolle als Technologiestandort zu sichern“, so Bundesrat Christoph Thoma
Im Zentrum des EU-Aktionsplans stehen fünf strategische Handlungsfelder. Die Kommission setzt mit über einer Milliarde Euro aus dem Forschungsprogramm „Horizont Europa“, der Leitinitiative der EU für Forschung und Entwicklung, welche die wissenschaftliche und technologische Exzellenz der EU fördert, auf die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und neue Arbeitsplätze. Die Gründung einer Europäischen Allianz für vernetzte Mobilität, gemeinsame Softwareplattformen und innovative KI-Anwendungen sollen dabei helfen, digitale Abhängigkeiten zu verringern und neue Innovationspotenziale zu erschließen. Gleichzeitig soll der Wandel hin zu sauberer Mobilität beschleunigt werden: Neue CO₂-Zielvorgaben, sozial ausgerichtete Leasing-Modelle für emissionsfreie Fahrzeuge sowie Investitionen in Ladeinfrastruktur in Höhe von 570 Millionen Euro sollen die Elektromobilität in die Breite bringen. Unternehmensflotten und der Schwerverkehr bilden dabei zentrale Hebel zur Dekarbonisierung.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Stärkung der europäischen Lieferketten. Mit dem sogenannten „Batterie-Booster“-Paket will die EU bis 2030 mindestens 50 % der Wertschöpfung im Bereich Batterien in Europa realisieren. Investitionen in Recycling, Raffination und Rohstoffpartnerschaften sollen die wirtschaftliche Resilienz erhöhen und die strategische Abhängigkeit reduzieren.
Die europäische Automobilindustrie steht für 13 Millionen Arbeitsplätze, ein Drittel der privaten Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen in der EU und mehr als eine Billion Euro an Bruttowertschöpfung. Der Aktionsplan beruht auf Konsultationen mit über 100 Organisationen sowie über 1.900 öffentlichen Rückmeldungen.
Foto/ÖVP: Bernadette Geieregger, Obfrau des EU-Ausschusses und Bürgermeisterin der Marktgemeinde Kaltenleutgeben (ÖVP, Niederösterreich) und der Vorarlberger Bundesrat Christoph Thoma im EU-Ausschuss am 7. Mai 2025 im Bundesrat.
