EU-Zukunft im Fokus: Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit

EU-Zukunft im Fokus: Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit

Christoph Thoma zu wirtschafts- und tourismuspolitischen Vorhaben der Europäischen Union

Im Rahmen der gestrigen Sitzung des Bundesrats (08.05.2025) sprach sich Bundesrat Christoph Thoma klar für ein zukunftsfähiges Europa aus. In seiner Rede betonte er die Bedeutung eines starken, innovativen und wettbewerbsfähigen Wirtschaftsraums – und rückte dabei besonders den Tourismus als strategisches Schlüsselthema in den Fokus.

„Der Tourismus ist weit mehr als nur ein Wirtschaftszweig. Er ist Jobmotor, Lebensrealität und Imageträger für Millionen Menschen in Europa“, so Thoma. Mit einem direkten Anteil von über 7 % am österreichischen Bruttoinlandsprodukt sei der Tourismus in vielen Regionen das Rückgrat der Wertschöpfung und des gesellschaftlichen Zusammenhalts. „Vom Fachkräftemangel über Energiepreise bis zur Digitalisierung – Tourismuspolitik ist Wirtschaftspolitik“, unterstrich er.

Österreich unterstützt daher zentrale tourismuspolitische Initiativen der Europäischen Kommission. Dazu zählt eine europäische Nachhaltigkeitsstrategie für den Tourismus, die mit dem heimischen „Plan T“ im Einklang steht. „Nachhaltigkeit darf jedoch nicht weiter in Bürokratie enden. Es muss eine gezielte Entlastung gewährleistet werden, damit Betriebe wieder Planungssicherheit erhalten“, forderte Thoma. Auch der Aufbau eines europäischen Tourismusdatenraums wird aus österreichischer Sicht begrüßt – mit dem „Austria Experience Data Hub“ nimmt die Österreich Werbung in dieser Frage bereits eine Vorreiterrolle ein. „Datengetriebene Innovationen eröffnen enorme Chancen – für Gäste, Regionen und Betriebe gleichermaßen“, so Thoma weiters.

Neben dem Tourismus war generell die wirtschaftspolitische Zukunft Europas ein zentrales Thema der Sitzung. Grundlage der Diskussion bildete der sogenannte Draghi-Bericht, der zur Sicherung von Europas Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand jährliche Investitionen von rund 800 Milliarden Euro empfiehlt.
Mit Initiativen wie dem Competitiveness Compass, dem Clean Industrial Deal, dem Net-Zero Industry Act und der Union of Skills will die EU Industrie, Innovation und Fachkräfteentwicklung zukunftsfähig aufstellen.
Österreich bringt sich dabei mit klaren Prioritäten ein: Bürokratieabbau, leistbare erneuerbare Energie, die Stärkung des Binnenmarkts sowie eine gezielte Unterstützung für KMU und strategische Schlüsselbereiche.

„Wir müssen unsere Industrie befähigen, durch Innovationen klimafreundlicher und produktiver zu werden – das schafft langfristig Wettbewerbsvorteile“, erklärte Thoma, auch in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses im Bundesrat. Gleichzeitig gelte es, die Menschen in den Mittelpunkt zu stellen: „Technologie allein reicht nicht. Wir müssen massiv in Fähigkeiten investieren – in Aus- und Weiterbildung, in MINT-Fächer und in den Zugang zu Talenten aus Drittstaaten.“

Abschließend betonte Thoma auch die Bedeutung wirtschaftlicher Resilienz. Wer wettbewerbsfähig sein will, muss krisenfest sein. Das bedeutet: robuste Lieferketten, sichere Rohstoffe, starke Infrastrukturen und eine vorausschauende Industriepolitik. Denn schlussendlich gilt, dass Europa und Österreich auf ein Comeback von Leistung und Wettbewerb aufbauen müssen. Nur so sichern wir den Wohlstand. „Und das muss uns gerade heute am Europatag im Bewusstsein“, schließt Thoma.

Rede zur Europäischen Wirtschaftspolitik: https://youtu.be/5P-7Sc_-D6k
Replik zur Europäischen Asylpolitik: https://youtu.be/IiGUCB7WXiE


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