Landesrat Gantner: Starkes Signal für mehr Bio in Vorarlberg

Landesrat Gantner: Starkes Signal für mehr Bio in Vorarlberg

Mit einer verbesserten Leistungsabgeltung für angehende Bio-Betriebe in der Phase der Umstellung setzt das Land Vorarlberg erneut ein deutliches Zeichen in Richtung biologische Landwirtschaft. „BIO ist ein großes Zukunftsthema und dementsprechend ein Kernelement der Vorarlberger Landwirtschaftsstrategie ‚Landwirt.schafft.Leben‘“, sagte Landesrat Christian Gantner bei der Vorstellung gemeinsam mit Vertretern von BIO AUSTRIA Vorarlberg am Donnerstag, 15. Juli, in Möggers. „Unser erklärtes Ziel ist es, die Biolandwirtschaft zu fördern und den Bio-Konsum zu erhöhen. Dafür wurden schon in den letzten Jahren vielfältige Maßnahmen umgesetzt. Nun bieten wir einen zusätzlichen Anreiz, um noch mehr Landwirtinnen und Landwirte für die biologische Wirtschaftsweise zu gewinnen“, so Gantner.

Das Land Vorarlberg investiert mehr als sechs Millionen Euro jährlich in die Bio-Landwirtschaft. Dazu kommen nochmals neun Millionen Euro aus EU- und Bundesmitteln. Bereits im Jahr 2017 wurde eine Vorarlberger Richtlinie zur Leistungsabgeltung von Bio-Betrieben in Umstellung erstellt und im selben Jahr von der Europäischen Kommission genehmigt. „Die Erfahrungen haben gezeigt, dass insbesondere die Umstellungsphase eine enorme wirtschaftliche Herausforderung für die Betriebe darstellt. Um ihnen über die hohe Anfangshürde zu helfen und sie gerade in den schwierigen Übergangsjahren noch besser zu unterstützen, haben wir die Bio-Umstellerrichtlinie weiterentwickelt“, erklärte Landesrat Gantner.

Mehr finanzielle Unterstützung plus Beratung und Weiterbildung

Gemäß der neuen Richtlinie beträgt die Leistungsabgeltung durch das Land Vorarlberg 200 Euro (statt 65 Euro) pro Hektar für Grünland- und Ackerflächen sowie 500 Euro (statt 200 Euro) pro Hektar für Sonderkulturflächen (Wein, Feldgemüse, Obst). Die angepasste Richtlinie wurde am 2. Juli 2021 von der Europäischen Kommission genehmigt.

Der Landeszuschuss wird während der Umstellungszeit von bis zu drei Jahren gewährt. Zusätzlich zur Leistungsabgeltung erhalten umstellungsinteressierte Landwirtschaftsbetriebe bei der Landwirtschaftskammer Vorarlberg und BIO AUSTRIA Vorarlberg eine kompakte und kompetente Umstellungsberatung und damit einen praktischen Fahrplan wie die Umstellung auf die biologische Wirtschaftsweise an ihrem Hof umgesetzt werden kann. Darüber hinaus bietet BIO AUSTRIA Vorarlberg gemeinsam mit dem Landwirtschaftlichen Fortbildungsinstitut (LFI) Weiterbildungen wie Exkursionen, Fachgruppen- und Vernetzungstreffen für umstellungsinteressierte Betriebe und Biobetrieben an.

Steigende Nachfrage

Die Nachfrage nach regionalen Bio-Produkten ist in Vorarlberg hoch und hat auch im ersten Quartal 2021 weiter zugenommen. Die größten Zuwächse konnten Eier (+4,8 Prozent), Frischgemüse (+4 Prozent) und Trinkmilch (+4,1 Prozent) verzeichnen. Bio-Milch und Bio-Ackerfrüchte bleiben auch in Vorarlberg weiterhin gesucht, erläuterte BIO AUSTRIA Vorarlberg-Obmann Jürgen Bereuter. Er begrüßt den Vorstoß des Landes Vorarlberg. „Eine Investition in Umstellungsbetriebe ist eine Investition in die Zukunft. Durch die neue Umstellungsförderung des Landes erhoffen wir uns einen weiteren starken Impuls für die heimische Bio-Produktion, um die steigende Marktnachfrage besser bedienen zu können“, so Bereuter.

Zugleich erwarten die Bio-Vertreter mit Spannung die finale Ausgestaltung der Gemeinsamen europäischen Agrarpolitik (GAP). „Unterstützende Rahmenbedingungen durch dieses starke Instrument sind notwendig, um das Nachfrage-Wachstum mit österreichischen Bio-Produkten abdecken zu können. Es ist sehr erfreulich, dass das Land Vorarlberg hier mit gutem Beispiel vorangeht“, sagte Kaspar Kohler, Obmann der BIO Vorarlberg reg. Gen. mbH und Vorstand der BIO AUSTRIA Vorarlberg.

BIO AUSTRIA vertritt die Interessen der österreichischen Biobäuerinnen und Biobauern. Mit 13.500 Mitgliedern und mehr als 430 Partnerunternehmen in der Wirtschaft ist er der größte Bio-Verband in Europa. Nähere Informationen unter www.bio-austria.at.

Foto: Frederick Sams


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