Wiedereingliederung soll zukunftsfit werden

Wiedereingliederung soll zukunftsfit werden

Landtagsantrag für eine Evaluierung des bestehenden Modells eingebracht

2016 hat der Vorarlberger Landtag einen Antrag zur Forcierung des Eingliederungsmanagements nach Langzeitkrankenständen (ab sechs Wochen) sowie des Teilzeitkrankenstands (ab dem 1. Tag) verabschiedet. Zwischenzeitlich ist österreichweit das Wiedereingliederungsmodell der Bundeseinrichtung „Fit2Work“ im Einsatz, das zwar in Summe ein großer Gewinn ist, aber im Detail doch noch Schwächen aufweist. „Für Saisonarbeitskräfte ist es derzeit nicht möglich, dieses Modell in Anspruch zu nehmen, da zwingend eine Beschäftigung „innert der letzten drei Monate“ im Betrieb vorgelegen sein muss. Dies bedeutet eine klare Benachteiligung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Saison-Arbeitsplätzen, beispielsweise in der Tourismus- und Seilbahnwirtschaft“, erläutern Landtags-Vizepräsidentin Martina Rüscher und VP-Wirtschaftssprecherin Monika Vonier.

Mehr Flexibilität

Ebenso in der Kritik ist die mangelnde Flexibilität des Modells. Insbesondere bei Wiedereingliederung nach psychischen Erkrankungen wird oft erst bei der tatsächlichen Wiederaufnahme der Arbeit klar, zu wie viel Prozent eine Mitarbeiterin bzw. ein Mitarbeiter bereits wieder arbeiten kann. Dies sollte auch in gegenseitiger Abstimmung mehrmals verändert werden können, was derzeit durch sehr strikte Vorgaben nicht möglich ist. „Es ist der Zeitpunkt gekommen, das bestehende Wiedereingliederungsmodell gemeinsam mit den Sozialpartnern gesamthaft zu evaluieren und die Erfahrungen aus der Praxis in einer Reform der bestehenden Regelungen einfließen zu lassen“, betont Martina Rüscher.

In diesem Zusammenhang wünscht sich Wirtschaftssprecherin Vonier auch eine Weiterentwicklung im Bereich der Teilarbeitsfähigkeit – also der Möglichkeit einer Teilzeit-Arbeit ab dem 1. Tag des Krankenstands im Einvernehmen von Unternehmen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Das Schweizer Modell könnte hier als Vorbild dienen“, ist Vonier überzeugt.

Foto: stock.adobe.com / Gina Sanders 

 


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