Der Arbeitsmarkt der Zukunft braucht Reformen

Der Arbeitsmarkt der Zukunft braucht Reformen

Arbeitsmarktsprecher Witwer wünscht sich einen Dialog über die Zukunft der Arbeit

„Die Lage auf dem Vorarlberger Arbeitsmarkt ist weiterhin stabil und die Nachfrage nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nach wie vor sehr hoch, obwohl sich das Wirtschaftswachstum in Vorarlberg deutlich eingebremst hat“, beschreibt VP-Arbeitsmarktsprecher Harald Witwer die derzeitige Situation. Witwer geht davon aus, dass auch auf längere Sicht eine hohe Nachfrage nach Arbeitskräften in praktisch allen Branchen gegeben sein wird. Diese Entwicklung ist für den Arbeitsmarktsprecher der Vorarlberger Volkspartei Anlass, notwendige Reformen für den österreichischen Arbeitsmarkt einzufordern: „Es werden in den kommenden Jahren weniger junge Menschen auf den Arbeitsmarkt drängen, als ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den Ruhestand gehen werden. Umso wichtiger ist daher, die Erwerbsarbeit für all jene, die arbeitsfähig sind, möglichst attraktiv zu gestalten. Das betrifft sowohl die Arbeitsbedingungen als auch die Entlohnung der Arbeitsleistung inklusive Steuern und Abgaben.“

Die Arbeitsverhältnisse der Zukunft werden laut Witwer deutlich flexibler werden: „Junge Menschen sind durch die Pandemie gewohnt, vielfach von zu Hause aus zu arbeiten. Ältere Menschen möchten zwar in Pension gehen, aber gleichzeitig in einem gewissen Ausmaß weiterhin im Arbeitsprozess bleiben. Politik und Sozialpartner müssen auf diese Veränderungen reagieren und mehr Flexibilität ermöglichen.“

Eine Periode annähender Vollbeschäftigung wäre für Witwer ein guter Zeitpunkt, die Diskussion über die Etablierung eines zweiten Arbeitsmarktes zu führen: „Es gibt auch jetzt Menschen, die sind nicht in der Lage, auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Wir sollten diese Menschen nicht mit sinnlosen Fortbildungsmaßnahmen, die zudem den Steuerzahler viel Geld kosten, weiter frustrieren, sondern akzeptieren, dass diese Personen für den ersten Arbeitsmarkt nicht geeignet sind, sehr wohl jedoch für gut abgestimmte Beschäftigungsprojekte, die im besten Fall der Vorarlberger Industrie zuarbeiten. Damit haben diese Menschen eine langfristige Perspektive und das AMS kann sich auf die Qualifizierung jener Menschen konzentrieren, die für den ersten Arbeitsmarkt die Voraussetzungen haben.“

Ebenfalls Diskussionsbedarf besteht laut Arbeitsmarktsprecher Witwer bei der aktuellen Besteuerung des Faktors Arbeit: „Unser Gemeinwesen finanziert sich zu 27 % aus den Erträgen der Einkommensteuer und zu 36 % aus Einnahmen von Sozialbeiträgen. Das führt dazu, dass Österreichs Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im internationalen Vergleich sehr viele Steuern und Abgaben zahlen. Ein solches Steuersystem schafft wenig Anreize mehr zu leisten, etwa Überstunden zu machen. Hier braucht es daher längerfristig eine Entlastung durch deutlich niedrigere Steuersätze“, so Witwer abschließend.

Foto: Vorarlberger Volkspartei


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